BrewDog Cider in Deutschland

Es ist immer wieder interessant Apfelwein-Getränker aus anderen Ländern zu probieren und die Vielfalt, die aus einem Apfel entstehen kann zu entdecken. Ökologisch nachhaltiger ist es diesen aus anderen Ländern hierher zu verfrachten – als selbst durch die Welt zu reisen. Doch schaut man in die heimischen Regale stammen die ausländischen Cider überwiegend aus dem Hause Heinneken. Das steht für Massenware statt regionaler Kultur.

Umso erfreuter habe ich die Nachricht vernommen, dass das schottische Unternehmen BrewDog, das bekannter für seine Biere ist, seinen Cider nun auch in Deutschland anbietet. Brewdog ist bekannt für verschiedene Konzepte und Aktionen – von der Finanzierung bis zur Distribution, die alle zur Teilnahme der Zielgruppe stehen. Ein professioneller Laden, der neue Wege wagt.

Ich hoffe, dass es die Cider von BrewDog nicht nur in der Dose geben wird. Sobald ich mir eine Kostprobe gesichert habe, werde ich davon berichten.

Cider World 2021

Die Cider World 2021 findet auch in diesem Jahr digital statt. Der Schirmherr Markus Frank lädt alle zu dem mehrwöchigen Event ein:

Stadtrat Markus Frank, Schirmherr der CiderWorld lädt zum diesjährigen, digitalen Event ein

Die CiderWorld ist in den letzten Jahren zu einer Institution in der Branche geworden. Tatsächlich steigt die Beliebtheit des Ciders weltweit – getrieben von globalen Anbietern. Doch als Konsument ist es besonders interessant, die Ciders und Sidras anderer Länder kennenzulernen. Die Herausforderung ein Getränk, das eher als Substitut genutzt wurde, eine gewisse Exklusivität zu verleihen, ist definitiv gelungen. Tatsächlich gibt es viele regionale Unterschiede in der Herstellung. Als Besucher der CiderWorld bekommt man die einmalige Chance viele dieser Variationen zu kosten.

Digitale Form bietet auch Chancen

Als Wahl-Frankfurter ist es eine noch größere Freude, dass diese Messe jedes Jahr in Frankfurt im schönen Palmengarten stattfindet. Es ist wirklich Schade, dass es keine Präsenzveranstaltung ist. Trotzdem lobenswert, dass die Veranstalter dies von Anfang an so kommunizieren – und nicht wie andere, die die aktuelle Situation einfach ignorieren. Doch wir haben auch gelernt, dass die digitale Formen Chancen bietet. Gerade bei so einem interkulturellen Event kann es gelingen die Teilnehmer*innen interaktiv zu integrieren.

Impulse für den Handel

Eine besonders charmante Lösung ist, dass die nominierten Kandidaten zum Selbertesten vorab nach Hause geliefert werden können. Vielleicht können sich auch zumindest die Online-Händler in Deutschland auch mal ausländische Weine – wenn auch nur vorübergehend – in ihr Portfolio aufnehmen würden. Das könnte sogar eine Chance sein, denn eine limitiert verfügbare Auflage hält das Preisniveau stabil.

Laut dem Einladungsvideo des Stadtrats Markus Frank findet der Award im Mai und die virtuelle Messe beginnt am 7. Juni 2021.


CiderWorld has become an institution in the industry in recent years. In fact, the popularity of cider is increasing worldwide – driven by global suppliers. But as a consumer, it is particularly interesting to get to know the ciders and sidras of other countries. The challenge of giving a certain exclusivity to a drink that has been used more as a substitute has definitely succeeded. In fact, there are many regional differences in production. As a visitor to CiderWorld, you get the unique chance to taste many of these variations.

Digital forms offer opportunites

As a Frankfurt resident by choice, it is an even greater pleasure that this fair takes place every year in Frankfurt in the beautiful Palmengarten. It’s a real shame that it’s not a presence event. Nevertheless, it’s commendable that the organisers communicate this from the start – and not like others who simply ignore the current situation. But we also learned that digital forms offer opportunities. Especially at such an intercultural event, it can succeed in integrating the participants interactively.

Impulses for the trade

A particularly charming solution is that the nominated candidates can be delivered to their homes in advance for self-testing. Perhaps at least the online retailers in Germany could also consider adding foreign wines to their portfolio – even if only temporarily. This could even be an opportunity, because a limited edition keeps the price level stable.
According to the invitation video of councillor Markus Frank, the award will take place in May and the virtual fair will start on 7 June 2021.

Suchanfragen nach Cider und Apfelwein 2021

Suchanfragen nach „Cider“ bundesweit höher als nach „Apfelwein“ – lediglich das Bundesland Hessen weicht von diesem Trend ab.

In den letzten Jahren ist die Beliebtheit von „Cider“ in Deutschland gestiegen. Einerseits durch den Einstieg von internationalen Anbietern wie Heineken, andererseits weil nationale Anbieter versuchen, ihr Apfelwein-Angebot zu verjüngen. Dies zeigt sich auch in der Entwicklung der entsprechenden Suchanfragen.

Suchanfragen nach „Apfelwein“ konstant

In den letzten 12 Monaten (April 2020 – März 2021) gab es auf Google 2.129 Suchanfragen nach „Apfelwein“. Bei unserer Stichprobe vor drei Jahren lag dieser Wert bei 2.828. Auch wenn in den letzten Monaten die Gastronomie fast nicht stattgefunden hat, ist er über den Handel erhältlich bzw. ließe er sich auch selbst herstellen. Doch diese Anlässe konnten das Defizit der fehlenden Gastronomie nicht ausgleichen.

„Cider“ weiter im Aufwärtstrend

Mit 2.625 Suchanfragen im aktuellen Zeitraum verzeichnet „Cider“ zwar deutlich mehr Anfragen als „Apfelwein“. Jedoch lag der Wert vor knapp drei Jahren bei 3.276 und damit deutlich höher. Auch hier ist also die fehlende Gastronomie insbesondere in den Sommermonaten bemerkbar.

Hessen – das gallische Dorf

Quelle: Google Trends | 28.03.2021

Diese Trends gelten bundesweit. Vergleicht man die Suchanfragen „Apfelwein“ und „Cider“ nach Bundesländern, so wird eine Ausnahme klar deutlich. Während in allen Bundesländern häufiger nach „Cider“ gesucht wird, suchen die Hessen häufiger nach ihrem Apfelwein. Das scheint im ersten Moment selbstverständlich zu sein, ist es aber nicht. Denn das zeigt, dass in Hessen der Trend nach Cider die regionale Tradition noch nicht überholen konnte – zumal beide Getränke Unterschiede aufweisen.

Apple Cider Vinegar & Peanuts | Apfelessig & Erdnüsse

Eine geschmacklich gute Kombination ist es beim Cider Trinken, Erdnüsse dazu zu essen. Zuviel davon ist sicher nicht gut, aber das gilt für alle Lebensmittel. Tatsächlich bin ich auf eine Studie gestoßen, die eine ähnliche Kombination näher untersucht hat: Essig und Erdnüsse. Die im Fachverlag Elsevier veröffentlichte Studie „Vinegar and peanut products as complementary foods to reduce postprandial glycemia“ kommt dazu zu interessanten Erkenntnissen:

Die glykämische Last während der Mahlzeit ist mit dem Risiko für chronische Krankheiten verbunden. In dieser Studie wurde untersucht, ob ergänzende Lebensmittel (Essig- und Erdnussprodukte) die postprandiale Glykämie senken können, ohne die glykämische Last während der Mahlzeit zu verändern. Elf gesunde Probanden verzehrten zwei Testmahlzeiten (Bagel und Saft, glykämische Last=81; oder Hühnchen und Reis, glykämische Last=48) unter drei Bedingungen (Kontrolle, Essig oder Erdnuss) in einem randomisierten, crossover Design. Die Einnahme von Essig oder Erdnüssen reduzierte die 60-minütige Glukosereaktion auf beide Testmahlzeiten um ca. 55 %, aber diese Reduktionen waren nur für die Mahlzeit mit hoher glykämischer Last signifikant. Nach dem Verzehr der Mahlzeit mit hoher glykämischer Last wurde der Energieverbrauch für den Rest des Tages durch die Essig- und Erdnussbehandlung schwach beeinflusst, eine Reduktion von etwa 200 bis 275 kcal (P=.111). Regressionsanalysen zeigten, dass die 60-minütige Glukosereaktion auf die Testmahlzeiten 11 % bis 16 % der Variation des späteren Energieverbrauchs erklärte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zugabe von Essig- oder Erdnussprodukten zu einer Mahlzeit mit hoher glykämischer Last die postprandiale Glykämie signifikant reduzierte.

Studie Vinegar and peanut products as complementary foods to reduce postprandial glcemia.

Diese Studie wurde mit Essig durchgeführt – ohne Frage. Cider ist aufgrund seines hohen Zuckergehalts nicht damit vergleichbar. Aber der deutsche Apfelwein oder gar der spanische Cidra kommen dem dann doch näher.

Thatchers Cider versteht sich als Förderer der Streuobstwiesen

Im Selbstverständnis als Förderer der Streuobstwiesen hilft der britische Apfelweinkelterer Thatchers Cider Co. Ltd. in diesem Frühjahr Gemeindegruppen und Wohltätigkeitsorganisationen, mehr Bäume zu pflanzen. Daher bietet der Apfelweinhersteller aus Somerset zehn Gemeindegruppen die Chance, jeweils zehn Apfelbäume zu erhalten, die sie in ihren eigenen Gemeindegärten oder in ihrer lokalen Umgebung pflanzen können.

„In diesen sehr schwierigen Zeiten haben wir alle die Vorzüge von Freiflächen noch mehr zu schätzen gelernt. Für die Menschen in den Städten kann ein gemeinschaftlicher Obstgarten einen großen Unterschied für das Wohlbefinden der Menschen machen; auch in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen können kleine Obstgärten das ganze Jahr über Erholung und Ruhe bieten.“

Martin Thatcher, Apfelweinkelterer in 4. Generation

Thatchers Cider bewirtschaftet über 500 Hektar eigene Streuobstwiesen im West Country, die nach eigenen Angaben jedes Jahr etwa 182 Tonnen Kohlenstoff binden.

Diese Streuobstwiesen liefern nicht nur den Rohstoff für den Apfelwein, sie sind ein Zufluchtsort für Wildtiere und leisten einen wichtigen Beitrag zum lokalen Ökosystem. Insekten und wirbellose Tiere, Vögel, Fledermäuse, Fasane, Rehe, Kaninchen und Hasen, um nur einige zu nennen. Und natürlich sind Bienen lebenswichtig für die Gesundheit unserer Bäume. Mit Bienenstöcken in unseren Streuobstwiesen helfen uns die Honigbienen, eine effektive Bestäubung zur Blütezeit sicherzustellen.

Apfelwein-Keltereien auch in 2020 solide

Solide Geschäfte in der Krise
Bei den hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien ist allenfalls der Apfelsaft trüb – die Geschäfte dagegen laufen auch in der Corona-Krise ohne massiver Verluste. Die wirtschaftliche Situation der Branche sei nach wie vor solide, teilte das Wirtschaftsministerium auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion in Wiesbaden mit. Eine Schließung von Betrieben sei bisher nicht registriert worden. Es gebe nur eine einzige Bitte einer Kelterei um finanzielle Unterstützung des Landes. „Dabei handelt es sich offenbar um die Finanzierungsunterstützung für eine Investition und keine Corona-bedingte Liquiditätsüberbrückung“, heißt es in der Erläuterung des Ministeriums.

Dem Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien gehören 39 Betriebe an. Die Vereinigung der Äpfelweinwirte Frankfurt am Main und Umgebung e.V. zählt jedoch nicht zu dieser Gruppe. Nach Schätzungen des Verbands werden in Hessen rund 40 Millionen Liter Apfelwein und apfelweinhaltige Getränke pro Jahr hergestellt.

Daraus könnte man schließen, dass Apfelwein vor allem Zuhause getrunken wird. Das wäre eine Erklärung, warum der Konsum konstant ist.

In früheren Zeiten wurde Apfelwein statt Wasser getrunken

Pläogenetiker Joachim Burger sagt im Dlf:

Wenn wir in Europa traditionelle landwirtschaftliche Gesellschaften anschauen, die vermeiden in der Regel das Wassertrinken, das geht noch bis ins 20. Jahrhundert hinein, wo im Süden und im mittleren Deutschland kleine Kinder sehr früh anfangen, Apfelwein zu trinken. Wasser, diese Selterskultur, die wir haben, die gab es früher nicht. Wasser wurde gemieden, wohl aus eben diesen Gründen der Kontaminationsgefahr. Und diese kleinen Kinder haben eben den Apfelwein nicht getrunken, weil der so schön beschwipst macht, sondern weil der eben eine unkontaminierte, flüssige Nahrungsquelle darstellt – und dasselbe gilt meines Erachtens für Milch.

Berentzen Konzern übernimmt „Goldkelchen“ Cider

Haselünne, 2. September 2020 – Die Berentzen-Gruppe übernimmt den österreichischen Premium-Cider Goldkehlchen und weitet damit ihr Produktportfolio aus.

„Mit dem Einstieg in das Cidersegment werden wir mit Goldkehlchen ein einzigartiges Premiumprodukt vorantreiben, das nicht nur durch Qualität und Geschmack, sondern auch durch ein modernes und natürliches Konzept überzeugt“, erklärt Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft, und führt weiter aus: „Aktuell zeigen moderne Cider- und Ready-to-drink-Konzepte ein signifikantes Wachstum sowohl im deutschen als auch im internationalen Markt. Beide Trends werden durch Goldkehlchen bedient, das mit seinem Startup-Charakter deutliches Wachstumspotenzial besitzt.“

Cider sei für die Berentzen-Gruppe ein neues Getränkesegment, das das vorhandene Portfolio optimal ergänze und den Anspruch der Unternehmensgruppe eines breit aufgestellten Getränkekonzerns unterstreiche. Für den deutschen Markt stünden die Goldkehlchen-Sorten Apfel, Apfel-Birne und Cassis im pfandfreien Glasgebinde im Vertriebsfokus. „Unser kürzlich neu aufgestelltes Vertriebsteam der Berentzen-Vivaris Vertriebs GmbH wird mit Goldkehlchen den deutschen Cidermarkt vorantreiben“, so Schwegmann. Daneben sei insbesondere der Heimatmarkt Österreich von Bedeutung, aber auch weitere internationale Märkte würden in den Blick genommen.

Die Marke Goldkehlchen zahlt auch auf den Trend zu natürlichen Produkten aus regionalen Rohstoffen ein: Goldkehlchen wird ohne Zusatz von künstlichen Inhaltsstoffen, Farbstoffen und Zucker hergestellt. Produziert wird in der österreichischen Steiermark mit handgepflückten Äpfeln aus dem Umkreis und Birnen aus der Nachbarregion des Mostviertels.

„Mit dieser Übernahme machen wir auch sehr deutlich, dass wir unsere Mission ernst nehmen: Als breit aufgestellter Getränkekonzern nutzen wir unsere Erfahrung und Begeisterung, um innovative und moderne Getränkeideen in die Märkte zu bringen und die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Wir haben immer betont, dass wir es uns im Rahmen unserer Akquisitionsstrategie vorstellen können, kleine, innovative „Pflänzchen“ zu übernehmen, um sie anschließend groß zu machen. Dieses Ziel verfolgen wir nun mit Goldkehlchen“, so Schwegmann abschließend. 

(Quelle: Pressemitteilung der Berentzen-Gruppe, 02.09.2020)

Thatchers untersagt Orchards Produktnamen

Ein Rechtsstreit zwischen Thatchers Cider und Udders Orchard Cider hat nun ein Ende gefunden. Thatchers Cider hat nun erreicht, dass Udders Orchard Cider seinen Katys Cider nicht mehr so nennen, weil Thatchers Cider ebenfalls einen gleichnamigen Cider im Sortiment führt. Dabei muss man wissen, dass „Katy“ der Name der Apfelsorte ist.

Udders Orchard Statement dazu:

„Leider wurden die letzten 2 Dutzend Flaschen unseres Katy-Apfels des sortenreinen Cider aus dem Verkauf genommen, weil wir einen Brief von einem Anwalt erhalten haben, da ein gewisser großer Apfelweinhersteller der Meinung ist, dass unser Apfelwein ihrem Katy-Apfelwein ähnlich sei.
Sie glauben, dass „der Durchschnittskunde vernünftigerweise annehmen sollte, dass eine wirtschaftliche Verbindung zwischen [uns] und [ihnen] … besteht und dass eine Verwechslungsgefahr für das Publikum besteht“.